da ist was im busch
lachen in krisenzeiten – darf man das? geht das überhaupt? oder ist das lachen ein sakrileg, wenn plötzlich der todernst einzug hält? tania naskandy liefert mit ihrem text „da ist was im busch“ eine klare antwort: ihren haiku-comic kann man als eine art „lockdown-parodie“ lesen, eine ironische abhandlung über unsere kleinbürgerlichen irritationen und verwerfungen, wenn über nacht unsere wohlstandsrituale ins wanken geraten.
die strenge, extrem reduzierte haiku-versform spielt dabei auf die engen, von distanz und klausur geprägten verhältnisse während der krise an.
tania naskandy, geboren 1975 in grümelscheid (grëmmelescht, kanton wiltz), hat schon im zarten kindesalter von acht jahren bei einer weihnachtsfeier im gemeindefestsaal mit ihrem heimatkritischen pamphlet de wuerm am kierchtuerm aufmerksamkeit erregt. seither schreibt sie in verschiedenen gattungen (prosa, lyrik, drama, essays), auch unter den pseudonymen sandra montano, lisa vitali, clara sell und jeannette-adelheid kourkouma. zwischen 2004 und 2009 war sie textschreiberin und perkussionistin der luxemburgischen volksmusikband hildy heedekand, deren antiklerikale lästerlieder immer wieder entsetzen und protest im rechtskonservativen lager auslösten. heute arbeitet tania naskandy als motivationstrainerin in einer selbsthilfeorganisation für gescheiterte politikanwärter.
bisherige bücher von tania naskandy:
sibiresch eisebunn (2009, servais-preis 2010)
feierläscher (2010)
am bësch (2010)
alle erschienen im ultimomondo-verlag luxemburg
tania naskandy
da ist was im busch
haiku-comic aus blackoutville
isbn 978-2-919781-31-7
128 seiten, 11 euro